Mittwoch, 9. Juni 2010

Einbruch in die Freiheit...

... so lautet der Titel eines Buches von Jiddu Krishnamurti. In der Kurzbeschreibung heißt es: "Wirkliche Freiheit bedeutet, jeden Tag als etwas Neues, Unbekanntes und Vollkommenes zu erleben. So ist der direkte Weg in die Freiheit immer auch der Weg ins Leben." Die Reste dieses Buches fand ich einmal vor etwa 3 1/2 Jahren, nach Ingo's Intensivstudium der Philosophie, auf dem Teppich. Die Erkenntnisse daraus hat er seither tief verinnerlicht... und jetzt auch an Soa weiter gegeben *seufz*. Unser Gartenzaun steht ihrem Freiheitsdrang jedenfalls schon nicht mehr im Weg *schluck*. Das wurde uns spätestens klar, als sie uns das zweite mal bei den Nachbarn besuchte, obwohl sie, im Gegensatz zu uns, dort nicht eingeladen war! Also über die Problematik dieser Lebenseinstellung müssen wir jetzt wahrscheinlich doch noch den ein oder anderen Diskussionsabend veranstalten.

Auch bei unseren Spaziergängen hat sie ihren Wirkungskreis merklich ausgedehnt. Gestern kreuzte dabei ein Kaninchenkind ihren Weg. Hellauf begeistert nahm sie die Verfolgung durch die Weinberge auf. Das Ninchen flitzte derweil durch das angrenzende Gestrüpp direkt vor Ingo's gierigen Schlund. Die Schleppleine konnte eine ungeplante Kalorienzufuhr gerade noch verhindern. Rio, ... *hach*... die Gute nahm, nach unserer letzten Debatte über unerwünschtes Jagdverhalten, Abstand von der Hetzjagd und wartete zusammen mit Sky artig auf ihre Belohnung. Nachdem Soa den Weinberg einmal rauf und runter ausgemessen hatte, erschrak sie so über mein urschreiartiges "NEIN", dass sie sich unvermittelt auf ihren Pelzpopo hockte und mit verwundertem Blick sitzen blieb, bis wir bei ihr angelangt waren. Mal sehen... Belgier sind ja soooo schlau... sie wird sicher bald einsehen, dass es sich nicht lohnt, auf eigene Faust loszuziehen um kleine Pelze zu erschrecken.

Hier gibt es jetzt auch das "Beweisfoto" von der Tierfotografin Sigrid Starick. Zeigt es nicht zwei super gut erzogene, bildschöne Topmodels? Wenn man bedenkt, dass etwa 10m nebenan eine lebhafte Veranstaltung tobte, ist die Leistung, vor allem von unserer Kleinen, doch sehr beachtlich!

Foto und Copyright: Sigrid Starick  www.sista-tierfoto.de

Noch hat das kleine Ungetüm, natürlich ihrem Alter und der Rasse entsprechend, ein überschäumendes Temperament, von dem sich alle anderen Pelzgesichter nur zu gerne anstecken lassen. So gleicht die morgendliche Begrüßung nun mehr einem terroristischen Anschlag als einem freundlichen guten Morgen. Sobald im Bett auch nur ansatzweise eine Bewegung stattfindet, die Rückschlüsse auf ein mögliches Erwachen zulässt, wird der kollektive Angriff gestartet. Kurzum, seit 12. Mai werde ich, ein Morgenmuffel par excellence, allmorgendlich aus den Federn genötigt und genervt. Langsam plädiere ich für einen Zwinger! Dort könnte ich dann wenigstens ungestört ausschlafen *grummel*.

Die Fütterung der Raubtiere birgt auch noch immer ein paar Hindernisse. Soa's meterhohen Freudensprünge (auch direkt auf der Treppe) enden des Öfteren auf einer nicht besonders erfreuten Rio oder auch mit allen Vieren mitten im Wassernapf! Wasser findet sie überhaupt sehr anziehend und so ist sie die Erste, die im Übermut auch, just for fun, den direkten Weg zur Küche wählt. Dabei joggt sie immer an der Wand lang und mitten durch den gefüllten Napf. Und ich meine damit nicht etwa eine Schüssel, die platt auf dem Boden steht... nee, nee, nee, neeeee! Selbstverständlich verfügen unsere Hunde über höchst exklusive Meshidai-Futterstationen, die ein Speisen in komfortabler Position ermöglichen. Sie muss also ihre Patschefüße dabei ziemlich hoch heben. Warum sie das tut??? *seufz* Weil sie's kann! Aber die Sache mit dem direkten Weg wurde ja auch schon eingangs erwähnt... das mit der Freiheit und so... :-/
   
Hier noch ein paar Schnappis von unserem letzten Ausflug an die Nahe:

Soa's Dreistigkeiten verursachen bei Ingo zunehmend Besorgnis erregende Gesichtsentgleisungen

Ey, ich hab da was am Stock hängen. Kann das mal jemand weg machen?

In dieser Wiese wohnt ein Geist, der Rio in den Hintern beißt ;-)


Keine Kommentare: