Dienstag, 1. März 2011

Schön ist's, wenn wir Freunde kommen sehn. ...

... Schön ist es ferner, wenn sie bleiben
und sich mit uns die Zeit vertreiben.
Doch wenn sie schließlich wieder gehn,
ist's auch recht schön. (Wilhelm Busch)



Wir hatten ein turbulentes aber auch sehr schönes Wochenende. Ingos Labradorfreundin "Julchen" war von Freitag bis Sonntag zu Besuch. Alle Jahre wieder kommt sie für ein Wochenende zu uns und somit konnten wir dieses Mal sogar ein kleines Jubiläum feiern: 5 Jahre Jule!

Ich bin jedes Jahr aufs Neue fasziniert von der Fröhlichkeit, der Unbefangenheit, ja, dem absoluten Vertrauen, das sie mir entgegen bringt. Und das, obwohl sie nur ein einziges Wochenende im Jahr mit mir verbringt und mich sonst nie sieht. Sie freut sich immer fast ein Loch ins Bein wenn ich sie holen komme, bringt mir ganz stolz ihren riesigen Plüschigel (und ich darf ihn sogar haben *freu*), hüpft mit Begeisterung mit zum Auto und steigt ein, als ob sie schon immer zu mir gehören würde. Zuhause, in der Höhle des Löwen angekommen, können wir auf Leine und Halsband völlig verzichten. Jule hört aufs Wort und ist ein absoluter Traum! Bei der Begrüßung durch unser Terrorkommando verlässt sie sich einfach darauf, dass die Zweibeiner den Überblick behalten und Sekunden später gehört sie schon ganz selbstverständlich mit dazu.

Die Begrüßung verlief unerwartet sehr cool. Natürlich benahm der Master of Disaster sich laut, plump und unmöglich wie immer. So wird er wohl auch bleiben bis zum Ende seiner Tage... *seufz*. Als Zweite durfte Rio guten Tag sagen. Na ja, sie lehnte dankend ab und beschränkte sich einfach darauf mich zu begrüßen. Schließlich war ich doch gerade mindestens für 40 Minuten weg - für Rio gefühlte 4 Wochen! Dann war Soa an der Reihe. Ich öffnete das Gartentor und *wusch* schoss das kleine Monster heraus, geradewegs auf Jule zu... uuuuund *schwitz*... an ihr vorbei, mit einer Steilkurveneinlage um die Ecke, hin zu Ingo, der dort auf uns wartete. Sie interessierte sich nicht im Geringsten für unseren Besuch und wollte sich einfach nur schnellstens einen Überblick über die neue Konstellation verschaffen. Die Einzige, die wieder einmal ein ausgiebiges Begrüßungstheater aufführte war Sky. Sie musste sicherheitshalber wieder bis zum Schluss warten, um nicht zwischen die "Fronten" zu geraten, falls es doch etwas wilder zugehen sollte. Umso größer war dann natürlich ihre Begeisterung, als sie endlich an der Reihe war und so wurde Jules Ankunft dann doch noch frenetisch gefeiert.

Obwohl Julchen die Temperamentsausbrüche von Ingo etwas suspekt waren, wurde sie schon beim ersten Soa-Kennenlern-Gassi vom Labbiwahn gepackt. Sie warf den Kopf in den Nacken und drehte mit leicht irrem Blick und flatternden Lefzen etliche Runden über die Wiese. Soa war begeistert und nahm Jule sofort in ihr Hüteprogramm mit auf. Ich glaube, Rio sagte dabei etwas ähnliches wie "tztztz" und ich könnte schwören, ein verständnisloses Kopfschütteln bei ihr gesehen zu haben. Die Begeisterung meiner Grande Dame hielt sich, wie erwartet, in Grenzen. Sie mag meine Aufmerksamkeit einfach nicht noch mehr teilen. Ganz verständlich wenn man bedenkt, dass sie 5 1/2 Jahre lang mit 9 weiteren Tervueren um die Gunst ihres über alles geliebten Frauchens buhlen musste und dabei immer ins Hintertreffen geriet. Wie auch immer, sie benahm sie sich trotzdem wieder großartig und super souverän. Wenn auch mit wenig Verständnis für mein Verhalten, so akzeptierte sie es trotzdem ohne wenn und aber und ohne Zickerei. Hier und da ein Brummeln oder ein missbilligendes Lefzen hochziehen muss man ihr da schon zugestehen.

Samstags, zum Unterordnungstraining, wurde Jule kurzerhand mit dem schlimmen Kind zusammen zum Hundeplatz chauffiert. Beide machten ihre Sache erstaunlich gut. Die Hundekontakte verliefen stressfrei, bis auf... ja, wie soll's auch anders sein... bis auf den einen, klitzekleinen Versuch des jungen Jack, Soa eben mal kurz zu bespringen. Au Backe, was hat der Ärmste doch für Prügel von ihr bezogen!!! Ich werde den Eindruck nicht los, dass meine Göre in dieser Hinsicht zur Giftspritze mutiert. Ein einfaches und klares "NEIN" hätte auch genügt, zumal Jacks Versuch sowieso nur recht zaghaft war. Es würde mich nicht wundern, wenn der arme Bub nach dieser heftigen Abreibung jetzt ernsthaft überlegen würde doch aus gesundheitlichen Gründen besser schwul zu werden!
Julchen konnte sich über so viel Zickenterror nur wundern. Sie hielt sich fein aus allem raus. Ein wirklich kluges Mädchen!

Da das Wetter am Wochenende nach wie vor mehr als bescheiden war, hatte die Knipse weiter Schonzeit und es kam lediglich das obligatorische Gruppenbild und ein Portrait von unserem zauberhaften Gast zustande. *Hach*... Julchen ist soooo ein Schätzchen! Für 3 Tage gehörte sie derart selbstverständlich zu unserer Bande dazu, dass ich sie am Sonntagabend schon richtig vermisst habe. Rio dagegen atmete deutlich wahrnehmbar auf, als Julchen uns genauso fröhlich wedelnd verließ wie sie gekommen war. Aber ich denke, nach einem Jahr Schonfrist wird sie sie auch ein weiteres Wochenende erdulden. Ich für meinen Teil freue mich schon aufs nächste Jahr und ich denke, damit stehe ich gar nicht mal so ganz alleine da.

*lol*... das zum Gruppenbild genötigte Würstchen... Begeisterung sieht wahrlich anders aus *gg*.

Beim Blick in Julchens liebe Labbiaugen frag ich mich, warum zum Teufel wir unser Pflegewusel weggegeben haben *schnief*. Wusel Roa dagegen ist mit Sicherheit heilfroh, dass Ingo,  das grobmotorische Schäferschwein, für sie endgültig Geschichte ist.


Ein Sack voller Flöhe ist garantiert einfacher zu fotografieren als dieses Terrorkommando *grummel*. Ein Blick in Soas freche Mandelaugen spricht Bände :-)


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